Musikverein Britzingen am 16.04.2011

Jahreskonzert in der Neuenfelshalle

 

 Bis zur letzten Minute ein unterhaltsames Konzert

Der Britzinger Musikverein beweist bei seinem Jahreskonzert, wie gut Musiker und Dirigent Guang Shi harmonieren.

Mit einem glanzvollen Programm versetzte der Musikverein Britzingen unter der Leitung seines Dirigenten Guang Shi das Publikum beim Jahreskonzert in der Neuenfelshalle am Samstag in Begeisterung. Das große Tutti und das stattliche Jugendorchester glänzten mit hervorragenden Darbietungen sowohl im klassischen Bereich der Blasmusik als auch mit neuer und außergewöhnlicher Bläserliteratur.

Ungefähr seit einem Jahr dirigiert der chinesische Dirigent Guang Shi nun die Britzinger Bläser, und das Ergebnis ist überzeugend. Man hörte und fühlte aber auch, dass die Chemie zwischen dem Mann an der Spitze und den Musikerinnen und Musikern stimmt. Geladen mit Energie, aber gleichzeitig sehr subtil und auch mit Humor weiß Shi, der mit dem Britzinger Musikverein erstmals ein Laienorchester und reines Blasorchester leitet, sein Ensemble zu motivieren.
Den Konzertauftakt machte das Jugendorchester, perfekt dirigiert von Nachwuchstalent Kai Zähringer. Mit Musicalouvertüren aus "New York, New York" und "Das Phantom der Oper" sowie mit der Filmmelodie "Der mit dem Wolf tanzt" bewies das junge Orchester, das es nicht nur gut zu intonieren, sondern auch schöne Effekte und Kontraste zu gestalten versteht. Es war eine sehr gute Einstimmung auf das Hauptprogramm mit dem großen Orchester, das triumphal mit dem wundervoll interpretierten "Einzug der Gladiatoren" begann. In "Ross Roy", einer komplexen Bläserkomposition von Jan de Haan, zeigte das Ensemble dann dynamisch und farblich gut herausgearbeitete Zwischentöne und Kontrastbilder.

 

Dass Guang Shi ein großer Fan des Walzerkönigs Johann Strauß ist, merkte man an der zünftigen Interpretation des Einzugmarsches aus dem Zigeunerbaron und der rasant gespielten "Trisch-Tratsch-Polka", bei deren flotter Darbietung man die tuschelnden Zungen, über die Strauß sich in diesem Stück lustig macht, geradezu heiß laufen hörte. Ein Medley der schönsten Melodien von Udo Jürgens und Dimitri Schostakowitschs "Walz Nr. 2" verlangten wiederum ganz andere Gestaltungsleistungen und zeigten, dass Dirigent und Orchester Abwechslung auf höchstem Niveau bieten können. Ein Höhepunkt im Programm war die "China Melody" des chinesischen Komponistenduos Linna Zhang und Xin Xie. Das vierteilige Stück entführte die Hörer in vier Provinzen Chinas. Tiefe Bläsertöne, sekundiert von ungewöhnlichen Schlagwerklängen, Klanggewalt und Klanganmut, feierliche und fröhliche Töne, Pianostimmungen und majestätische Steigerung, Andante und Allegro – die Darbietung forderte dem Orchester eine technisch komplexe Leistung mit hoher Transparenz ab.

Im letzten Teil, wo "der Schleier der schönen Braut gehoben wird", steigerte sich das opulente musikalische Geschehen zu einem schier überwältigen Klangvolumen. Dann forderte Guang Shi mit Franz Lehars Walzer "Gold und Silber" zum Tanz auf. Zwei Paare, die sich auf die Tanzfläche wagten, erhielten ein Weinpräsent. Der begeisterte Applaus wollte nicht aufhören, und so wurden als Zugaben ein Marsch mit "Jubelklängen" und Strauß’ vehement ausgeführte Polka "Unter Donner und Blitz" fällig. Zum Schluss erklang zum Mitsingen für alle noch das Badenerlied – ein fulminantes Finale.

Einzelne Musiker, die sich durch besondere Leistungen hervorgetan hatten, verdienen ein Sonderlob. Stellvertretend genannt seien der Tubasolist Martin Kaltenbach, von dem beim (später erscheinenden) Bericht über die Ehrung noch die Rede sein wird, und der chinesische Schlagzeuger Lian Duo. Es hätte sich gelohnt, wenn ein paar Musikfreunde mehr den Weg zu diesem wunderbaren Konzert, das bis zur letzten Minute unterhaltsam war, gefunden hätten.

Ehrung für 50 Jahre mit Musik

Ludwig Kaltenbach bläst Tuba.

 

Für fünfzig Jahre aktives Musikerleben wurde jetzt anlässlich des Jahreskonzertes des Musikvereins Britzingen der Tubabläser Ludwig Kaltenbach ausgezeichnet. Der Jubilar spielt seit 1961 im Orchester.

Martin Schöpflin vom Markgräfler Musikverband überreichte Kaltenbach die große goldene Ehrennadel des Verbands Deutscher Blasmusikvereine und die entsprechende Ehrenurkunde. Bei seiner Würdigung nahm Schöpflin auch Bezug auf die Chinareise des Musikvereins, die von Ende Dezember 2010 bis Anfang Januar 2011 auf Initiative des chinesischen Dirigenten Guang stattfand. Bei dieser Gelegenheit spielte Ludwig Kaltenbach auf der Chinesischen Mauer zur Freude aller die "Badische Hymne", kurz "Badnerlied" genannt. Es war sicher ein unvergessliches Erlebnis für den Jubilar.

Eine Riesenfreude bereitete das große Orchester des Musikvereins dem verdienten Tubabläser Kaltenbach, als zu seinen Ehren die "Variationen über ein Volkslied" für Orchester und Tubasolo von Hans Blank gespielt wurden. Das Tubasolo spielte Kaltenbachs Sohn Martin mit brillantem Duktus. Unter dem aufbrandenden Beifall des Publikums überreichte der Vorsitzende Klaus Sum dem Geehrten ein Weinpräsent.

 

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