Musikverein Britzingen spielte zum Jahreskonzert auf – zum letzten Mal unter Leitung von Sergej Kraft.
MÜLLHEIM-BRITZINGEN. Das Jahreskonzert des Musikvereins Britzingen in der Neuenfelshalle stand unter dem Motto "Impressionen". "Wir wollen musikalische Eindrücke bildlich werden lassen", sagte der Vorsitzende Arndt Rüdlin, der auch durchs Programm führte. Präsentiert wurde ein abwechslungsreiches Programm mit vielen Facetten und einem fulminanten Finale. Einziger Wermutstropfen: Es war das letzte Jahreskonzert unter der Leitung von Sergej Kraft.
Los ging es zunächst mit dem Jugendorchester, das in einigen Registern von Mitgliedern des Hauptorchesters unterstützt wurde. Die musikalische Leitung des Jugendorchesters hätte eigentlich Moritz Nopper gehabt . Wegen dessen anderweitigen Verpflichtungen an diesem Abend war Oliver Keil als Dirigent eingesprungen. Zum Repertoire gehörten Stücke wie "Land of Hope and Glory", "Zauberland" oder "Scorpion". Anhaltender Applaus war der verdiente Lohn. Als Zugabe gab’s "Jurassic Park".
Der Musikverein Britzingen begeisterte unter der Leitung von Sergej Kraft mit großer musikalischer Bandbreite und einem mitreißenden Programm. Zur Unterstützung der Phantasie des Publikums wurden
Bilder mit einem Beamer an die Wand geworfen. Zum Auftakt wurde das Publikum mit der "Atlantic Ouverture" von Thierry Deleruyelle zu einer Schiffsreise von Europa nach Amerika eingeladen. Der
brillante Schluss der Ouvertüre kündigte die dortige Ankunft an. Danach ging es mit "Sedona" von Steven Reincke auf eine wild-romantische Eisenbahnfahrt quer durch Arizona auf längst vergessenen
Strecken mit einem fulminanten Finale. Zurück in Europa wehte ein Hauch von Klassik durch die Neuenfelshalle. Die "Salzburger Serenade" erinnerte an einen zauberhaften Abend im Schlosspark und in
einigen Sequenzen an Wolfgang Amadeus Mozart. Danach wartete das Abenteuer auf das Orchester und die Zuhörer gleichermaßen mit der fiktiven Filmmusik "Adventure" von Markus Götz. Mit dem bekannten
Ungarischen Tanz Nummer fünf von Johannes Brahms ging es beschwingt in die Pause.
Flott ging es auch im zweiten Teil des Konzertabends weiter. Zunächst hieß es "It’s time to swing" mit bekannten Melodien, die die Füße des Publikums zum Mitwippen animierten. Anschließend
begeisterte das Orchester mit der schmissigen Polka "Rozmarna" von Jaroslav Zeman und einem mitreißenden Solo für drei Posaunen. Mit einem beeindruckten "Bravo" wurde auch von vielen Gästen die
Interpretation des Werkes "Catch the Blues" von Marc Jeanbourquin quittiert, das durch seinen Blues-, Jazz-, und Dixieland-Stil begeisterte. Mit "Total Toto" gelang es Rock-Spirit in die Halle zu
bringen. Den furiosen Schlusspunkt unter einen gelungenen Konzertabend setzte das Orchester mit "Abel Tasman" von Alexander Pfluger. Das Publikum wurde noch einmal auf große Fahrt mitgenommen.
Musikalisch erzählt wurde die Legende eines holländischen Seefahrers, der Stürme auf hoher See meistern musste und letztlich in Tasmanien landete. Am Ende gab es viel Beifall für ein gelungenes
Konzert und natürlich als krönende Zugabe das "Badnerlied".
Ehrungen: Im Rahmen des Jahreskonzerts wurde Manfred Glockner für 50 Jahre im Dienste der Blasmusik mit der Großen Goldenen Ehrennadel des Bundes Deutscher Blasmusikverbände von Gabriele Volk-Dittus
vom Markgräfler Musikverband ausgezeichnet. Eine solche Ehrung käme nicht oft vor, sagte Volk-Dittus, sie solle Vorbild für den musikalischen Nachwuchs sein. Manfred Glockner begann 1967 seine
musikalische Karriere beim Bugginger Musikzug und wechselte 1969 zum Musikverein Britzingen. Neben seiner aktiven Musikertätigkeit war Glockner Instrumentenwart und stellvertretender Kassierer. Seit
dem Jahr 2010 ist er Ehrenmitglied des Vereins. Im Namen des Vereins gratulierte der Vorsitzende Arndt Rüdlin.
Das Jungmusiker- Leistungsabzeichen in Bronze erhielten Nico Behringer und Liam Schenk. Das Abzeichen in Silber nahmen Desiree Bannasch und Florian David in Empfang.
Quelle: Badische Zeitung, 11.04.2017